Vitamin C ist unter anderem für das Immunsystem, die Haut, die Augen und unser Herz unersetzlich. Das Vitamin steckt in vielen Obstsorten, aber auch in Gemüse wie Paprika und Sauerkraut.
Kein Nährstoff gilt so sehr als Wundermittel gegen Husten, Halsweh und Schnupfen wie Vitamin C. Studien zufolge nutzen knapp 20 Prozent der Amerikaner*innen Vitamin-C-Präparate gegen Erkältungen. Doch Forscher*innen bezweifeln heute, dass das Vitamin tatsächlich gegen Infekte hilft.
Das bedeutet natürlich nicht, dass das Vitamin unwichtig ist: Vitamin C spielt ohne Zweifel eine entscheide Rolle in der Immunabwehr. Außerdem wirkt es antioxidativ, erhält die Sehkraft und schützt sogar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die gute Nachricht: Mit nur wenigen Portionen Obst und Gemüse am Tag können Sie die gesundheitlichen Wirkungen von Vitamin C voll auskosten.
Erfahren Sie, welche Früchte deutlich mehr Vitamin C enthalten als eine Orange, warum Raucher*innen mehr Vitamin C benötigen und welche Präparate Sie im Falle von Vitaminmangel verwenden sollten.
Was ist Vitamin C?
In Fachkreisen auch Ascorbinsäure genannt, gehört Vitamin C zu den wasserlöslichen Vitaminen. Der menschliche Körper kann diesen Nährstoff im Gegensatz zu Pflanzen nicht selbst bilden, da ihm ein bestimmtes Enzym fehlt. Da Ihr Körper Vitamin C zudem nicht speichern kann, müssen Sie täglich ausreichend Vitamin C über Lebensmittel oder Supplemente aufnehmen [1, 2].
Gut zu wissen: Neben dem Menschen können Meerschweinchen, Knochenfische und einige Affenarten selbst kein Vitamin C bilden [1].
Welche Wirkung hat Vitamin C im Körper?
Das Immunsystem benötigt Vitamin C, um Krankheitserreger abwehren zu können. Das Vitamin wirkt zudem antioxidativ: Es bindet freie Radikale an sich und wirkt so dem oxidativen Stress und damit Schäden an Zellen entgegen.
Außerdem schützt Vitamin C vor Entzündungen und kurbelt die Wundheilung an. Ihr Körper kann mithilfe von Vitamin C auch besser Eisen aufnehmen und beugt damit einem Eisenmangel vor. Vitamin C setzt zudem die Bildung von Kollagen in Gang, das Ihre Haut strafft, Haare und Nägel stärkt und am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt ist [3].
Auch zur Fruchtbarkeit leistet Vitamin C seinen Beitrag: Es unterstützt die Spermaqualität. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag über Tipps zum Schwanger werden.
Aktueller Wissenstand: Vitamin C für die Augengesundheit
Forschende der Oregon Health & Science University fanden heraus, dass wir ohne Vitamin C schlecht sehen können: Nervenzellen im Auge benötigen Vitamin C, um dem Gehirn ein genaues Abbild davon zu vermitteln, was wir sehen [4].
Vitamin C beschützt außerdem Ihre Augen. Das Wasser in der Linse im Auge enthält viel Vitamin C, das Forscher*innen zufolge verhindern kann, dass sich die Linse eintrübt und so grauer Star entsteht. Außerdem weisen Studien darauf hin, dass ausreichend Vitamin C eine verfrühte altersbedingte Sehschwäche verhindern kann [5].
Wie Vitamin C und E gemeinsam wirken
Vitamin C und Vitamin E sind Antioxidantien – und unterstützen sich dabei gegenseitig. Wenn Vitamin E freie Radikale an sich bindet, wird es für kurze Zeit selbst zum Sauerstoffradikal. Das Vitamin C entschärft diesen Effekt und gibt Vitamin E seine antioxidative Wirkung zurück.
Weil Antioxidantien auf solche Arten und Weise zusammenhängen, ist es sinnvoll, sich bunt und vielfältig zu ernähren und möglichst viele Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen [6, 7].
Hilft Vitamin C bei Erkältung?
Eine großangelegte Studienanalyse aus dem Jahr 2013 hat den Mythos widerlegt, dass Vitamin-C-Präparate vor Grippe oder Erkältung schützen. Die Wissenschaftler*innen analysierten 29 Studien, die Untersuchungen an knapp 12.000 Proband*innen umfassen, Sie stellten fest, dass Vitamin-C-Nahrungsergänzungsmittel die Anzahl von Erkältungen nicht senken konnte. In einigen Fällen zeigte sich lediglich, dass Vitamin C die Dauer einer Erkältung reduzierte [32].
Tagesbedarf an Vitamin C
Bis zum 19. Lebensjahr steigt der Vitamin-C-Bedarf schrittweise an [8]. Raucher*innen benötigen zusätzlich 35 Milligramm mehr, denn durch das Rauchen von Zigaretten verbraucht der Körper mehr Vitamin C [9].
Empfohlene Zufuhr |
Vitamin in mg pro Tag |
|
Alter |
Männer |
Frauen |
Erwachsene ab 19 Jahren |
110 |
95 |
Schwangere ab dem 4. Monat |
|
105 |
Stillende Frauen |
|
125 |
Welche Lebensmittel enthalten Vitamin C?
Um genug Vitamin C zu sich zu nehmen, müssen Sie nur regelmäßig in die Obst- und Gemüsekiste greifen. Nichts liefert Ihnen mehr Vitamin C als Johannisbeeren oder Sanddornbeeren [10]: 100 Gramm dieser kleinen Beeren versorgen Sie mit mehr als doppelt so viel Vitamin C, wie Sie am Tag benötigen. Weitere großartige Vitamin-C-Lieferanten sind [11–14]:
- Petersilie
- Rotkohl, Sauerkraut
- Zitrone, Orange
- rote Paprika
- Kiwi
Gut zu wissen: Sauerkraut liefert Ihnen nicht nur jede Menge Vitamin C, sondern auch probiotische Bakterien, die Ihrer Darmgesundheit zugutekommen!
Wie viel Vitamin C steckt in welchen Lebensmitteln?
Vielen Menschen fallen vermutlich erst einmal Zitrusfrüchte wie Kiwis, Zitronen oder Orangen ein, wenn sie an Vitamin C denken. Tatsächlich kann schon eine große Orange den kompletten täglichen Vitamin-C-Bedarf decken. Noch deutlich mehr Vitamin C – zehnmal mehr auf 100 Gramm als die Orange – enthalten aber Sanddornbeeren. Und auch rote Paprika gelten als Vitamin-C-Bomben [11].
Lebensmittel |
Gehalt in mg/100g |
Sanddornbeeren |
450 |
Johannisbeeren |
177 |
Petersilie |
133 |
rote Paprika |
139,5 |
Brokkoli |
115 |
Kiwi |
71 |
Zitrone |
51 |
Rotkohl |
50 |
Orange |
45 |
Sauerkraut |
20 |
Behalten Sie im Hinterkopf: Unser Darm absorbiert knapp 70 Prozent des Vitamin-C-Gehaltes aus Lebensmitteln. Der Rest wird über Ihren Urin wieder ausgeschieden[9]!
Was ist die Vitamin-C-reichste Frucht der Welt?
Die Buschpflaume und die Acerola-Beere konkurrieren um den Titel der Vitamin-C-reichsten Frucht. Die Buschpflaume enthält auf 100 Gramm 3150 Milligramm Vitamin C [15]. Wissenschaftler*innen konnten keinen exakten Vitamin-C-Gehalt der Acerola ermitteln. 100 Gramm der lila Beeren können zwischen 659 und 4000 mg Vitamin C enthalten [16].
Die Buschpflaume ist nur in Australien beheimatet und in Deutschland schwer zu erhalten. Die Acerola-Beere gilt mittlerweile als Superfood und wird oft in Säften und Pulvern verarbeitet.
Vitamin-C-Mangel
Vitamin-C-Mangel kennen wir heute fast nur noch aus Geschichtsbüchern. Der Mangel trat vor allem im Zeitalter der Entdeckungen auf, als Menschen begannen, die ganze Welt zu umsegeln. Während die Schiffe auf hoher See unterwegs waren, fehlte es der Mannschaft an Gemüse und Früchten. Nach und nach begann unter anderem, ihr Zahnfleisch zu bluten und ihre körperliche Leistung nahm ab.
Dieses Krankheitsbild, ausgelöst durch einen massiven Vitamin-C-Mangel, wurde Skorbut genannt, was so viel wie „wunder Mund“ bedeutet. Bereits eine Menge von 15 Milligramm Vitamin C (eine Viertel Kiwi) am Tag genügt, um die Skorbut-Erkrankung zu vermeiden. Der Entdecker James Cook besiegte den Skorbut auf seinem Schiff, indem er Sauerkraut für seine Matrosen mitführte [3].
In Deutschland hat laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung niemand mit einem Vitamin-C-Mangel zu kämpfen [17]. Die Nationale Verzehrsstudie II ermittelte in den Jahren 2005 bis 2006: Erwachsene in Deutschland nehmen durchschnittlich 100 Milligramm am Tag zu sich, wodurch sie recht gut versorgt sind [18].
Ganz so gut sieht es nicht in allen westlichen Ländern aus: Kanadische Forscher*innen stellten in einer Studie an 1.000 kanadischen Student*innen fest, dass jede*r siebte von ihnen weniger als 11 Milligramm Vitamin C am Tag aufnahm und sich damit unterhalb der Schwelle befand, unter der Skorbut entstehen kann [19].
Welche Symptome treten bei einem Vitamin-C-Mangel auf?
Fehlt es Ihnen an Vitamin C, können Beschwerden überall im Körper auftreten [3]:
- Zahnfleischbluten, Blutungen auf der Haut und in den Schleimhäuten, innere Blutungen
- Leistungsschwäche
- Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit
- Gelenkbeschwerden
- gestörte Wundheilung, Blutarmut
Vitamin-C-Mangel und Histaminintoleranz
Ihr Körper benötigt Vitamin C, um das Enzym Diaminoxidase (DAO) zu bilden. Ohne DAO kann ihr Körper den Stoff Histamin nicht abbauen, was zu einer Histaminintoleranz mit Beschwerden in der Verdauung, im Herz-Kreislauf-System und auf der Haut führen kann [20].
Risikogruppe: Wer ist von Vitamin-C-Mangel betroffen?
Säuglinge erhalten über die Muttermilch ausreichend Vitamin C, das gilt in der Regel auch für Muttermilch-Ersatzprodukte. Gefährlich kann es allerdings sein, Säuglinge nur mit Kuhmilch zu füttern, die wesentlich weniger Vitamin C enthält.
Neben Raucher*innen können außerdem folgende Gruppen zu einem Vitamin-C-Mangel tendieren [9, 21]:
- Menschen, die sehr wenig Obst und Gemüse essen
- Menschen nach Operationen
- Alkoholiker*innen
- Menschen mit Nieren- und Darmerkrankungen, die viel Vitamin C über den Urin verlieren oder es nicht aufnehmen können
- ältere Menschen
Wie nehme ich genug Vitamin C zu mir?
Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag sollten genügen, um über natürliche Quellen Ihren Vitamin-C-Bedarf zu decken. Zusätzlich können Sie das Vitamin über Präparate in Form von Pulver, Tabletten und Brausetabletten zuführen. Wenn Sie Präparate einnehmen, zum Beispiel weil Sie einen erhöhten Bedarf haben, verwenden Sie am besten täglich hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit einer Dosis von 1000 Milligramm Vitamin C[22].
Um das meiste aus Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln herauszuholen, sollten Sie beim Kochen auf einige Dinge achten. Ein Großteil des Nährstoffes kann bei zu hohen Temperaturen (190 Grad Celsius) verloren gehen oder beim langen Waschen von Obst und Gemüse. Daher sollten Sie Vitamin-C-haltiges Gemüse nur leicht andünsten und nur kurz abwaschen.
Außerdem schwankt der Vitamin-C-Gehalt in Lebensmitteln zwischen den Jahreszeiten: So soll der Vitamin-C-Gehalt in Brokkoli beispielsweise im Herbst höher als im Frühling sein [3, 23].
Welche Vitamin-C-Präparate sind am besten?
Sie wissen nicht, welche Vitamin-C-Präparate Sie nehmen sollen? Vitamin-C-Nahrungsergänzungsmittel unterscheiden sich dadurch, wie hoch sie dosiert sind und welche Form von Vitamin C sie enthalten. Die beiden üblichsten chemischen Formen sind Natriumascorbat oder Calciumascorbat. Bislang konnte die Forschung nicht zeigen, dass die eine Form besser ist als die andere. Achten Sie darauf, dass in der Zutatenliste keine bis wenige künstliche Zusatzstoffe vorkommen [9].
Gut zu wissen: Vitamin C wird gerne mit Zink kombiniert. Jedoch sollten Sie einen Bogen um solche Kombi-Supplemente machen, da die beiden Stoffe sich gegenseitig in ihrer Aufnahme und Wirkung behindern können [24].
Wie hoch sollte ein Vitamin-C-Präparat dosiert sein?
Wie bei Lebensmitteln kann der Körper nicht das gesamte Vitamin C aus Präparaten aufnehmen – knapp 50 bis 70 Prozent gelangen vom Darm in die Blutlaufbahn, der Rest wird über den Urin ausgeschieden. Um den Tagesbedarf von um die 100 Milligramm problemlos decken zu können, eignen sich daher einmal am Tag hochdosierte Vitamin-C-Präparate mit 1000 Milligramm [25].
Gut zu wissen: Die Zeitschrift „Nutrients“ veröffentlichte 2013 eine Studie, die zeigte, dass der menschliche Körper Vitamin C aus Nahrungsergänzungsmitteln genauso gut aufnimmt wie aus natürlichen Lebensmitteln. Natürlich empfiehlt es sich aber, Obst und Gemüse zu essen, um dem Körper weitere wichtige Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen [26].
Können Kinder bedenkenlos Vitamin-C-Präparate einnehmen?
Da Kinder weniger Vitamin C brauchen als Erwachsene, genügt ihnen der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse.
Vitamin-C-Injektionen und Vitamin-C-Infusion
Darmerkrankungen können Vitamine und Mineralstoffe daran hindern, über die Dünndarmschleimhaut ins Blut zu gelangen. Steigt der Spiegel trotz geeigneter Lebensmittel und Präparate nicht, kann eine Infusion eine Unterversorgung beheben. Durch eine Injektion in den Arm gelangt das Vitamin C direkt ins Blut. Eine Vitamin-C-Infusion enthält 200 bis 1000 Milligramm Vitamin C.
Wussten Sie schon? Wenn Sie Vitamin C über Präparate einnehmen, wird die Hälfte der Menge nach drei Stunden bereits ausgeschieden. Sprich nach drei Stunden wirken beispielsweise von 1000 mg Vitamin C nur noch 500 mg [27].
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin-C-Präparaten und Medikamenten kann die Wirkung gegenseitig vermindern oder verstärken. Daher sollte Vitamin C mindestens zwei Stunden vor oder nach der Einnahme bestimmter Medikamente eingenommen werden [28]:
Medikament |
Folge |
Chemotherapie |
Vitamin C kann den Effekt abschwächen |
Anti-Baby-Pille |
Vitamin C kann den Östrogen-Spiegel stark ansteigen lassen |
Statine |
Vitamin C kann den cholesterinsenkenden Effekt schwächen |
Blutverdünner (Warfarin) |
Blutverdünner können eventuell nicht richtig wirken |
Aspirin |
Aspirin kann zu einer erhöhten Vitamin-C-Ausscheidung führen |
Ist eine Vitamin-C-Überdosierung möglich? Können Nebenwirkungen auftreten?
Große Mengen Vitamin C führen in der Regel zu keiner Vergiftung. Als oberste Sicherheitsgrenzen gelten 2000 Milligramm. Jedoch können Mengen von mehr als 1000 Milligramm am Tag schon zu folgenden Nebenwirkungen führen [2, 29]:
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Kopfschmerzen
Gut zu wissen: 1980 berichteten Forscher*innen über den Fall einer Person, die allergisch auf Vitamin C reagiert hatte. Nach einer Vitamin-C-freien Diät verschwanden ihre Symptome, wie Hautrötungen, wieder [30].
Vitamin C und Haut
Heute kommen Nährstoffe auch vermehrt in Kosmetika und Pflegeprodukten vor. Vitamin C ist also nicht nur als Immunvitamin, sondern auch als Hautvitamin bekannt. Vitamin-C-Tropfen aus der Drogerie versprechen ein jüngeres Hautbild und sollen Falten entgegenwirken
Wissenschaftlich konnte gezeigt werden, dass Vitamin C Ihrer Haut gut tut: Es kann nämlich die Hautalterung verlangsamen und bei der Heilung eines Sonnenbrands helfen [33, 34]. Laut dem Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology braucht es aber weitere Studien, um den richtigen Ansatz für ein optimales Vitamin-C-Serum zu finden [35].
Eine Studie, die das American Journal of Nutrition 2007 veröffentlichte, untersuchte das äußere Erscheinungsbild von 4000 Frauen zwischen 40 und 74 Jahren. Die Forscher*innen schlussfolgerten: Eine Ernährung, die reich an Vitamin C und Omega-6-Fettsäuren ist, reduziert die Faltenbildung und lässt das Hautbild jünger erscheinen [36]. An der Christian-Albrechts-Universität in Kiel konnte beobachtet werden, dass Vitamin-C-Supplemente die Haut vor Trockenheit bewahren. Dieser Effekt vermindert die Entstehung von Fältchen [37].
Vitamin C und Krebs
Ob Vitamin C auch vor Krebserkrankungen schützen kann, konnte die Wissenschaft bis dato nicht belegen. Eine Zusammenfassung mehrerer Studien im Jahr 2015 zeigt, dass eine Vitamin-C-Supplementierung dabei half, Krebserkrankungen vorzubeugen [38]. Zwar präsentieren Forscher*innen neue Ergebnisse, in denen Vitamin C das Wachstum von Krebszellen unterdrückt, jedoch stellt es keine effektive Maßnahme in der Krebsbehandlung dar [39, 40].
Vitamin C und das Herz
Kann Vitamin C dabei helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen? An älteren Menschen konnte beobachtet werden, dass das Risiko von Schlaganfällen durch eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung abnimmt [41]. Eine Studie, in der die Proband*innen täglich 500 Milligramm Vitamin C für vier Wochen einnahmen, zeigte, dass die Konzentration vom ungesunden LDL-Cholesterin absinkt. LDL-Cholesterin ist maßgeblich an der Entstehung von Herzinfarkten und Schlaganfällen beteiligt [42].
Sollten Sie Vitamin C supplementieren?
Vitamin C soll gegen Erkältungen und ein schwaches Immunsystem helfen – diese Theorie stellte 1970 der Nobelpreisgewinner Linus Pauling auf. Heute gilt diese Aussage als überholt. Keine Studie konnte eindeutig zeigen, dass die Einnahme von Vitamin C bei bestehenden Erkältungen hilft. Eins steht aber fest: Ihr Körper benötigt das Vitamin, um sein Immunsystem funktionstüchtig zu halten und Infektionen zu verhindern.
Die meisten Menschen benötigen aber keine Präparate, um einem Mangel vorzubeugen – die klassischen fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag genügen, um Ihren Körper mit Vitamin C zu versorgen.
Vitamin C messen
Mit einer Blutuntersuchung oder einer Urinprobe untersuchen Labore, ob Sie mit ausreichend Vitamin C versorgt sind. Im Blut lässt sich die Konzentration des Vitamins bestimmen.
Vor der Abgabe einer Urinprobe nehmen Sie hochdosiertes Vitamin C ein. Anhand der Menge von Vitamin C, die Sie ausscheiden, kann man ermitteln, ob Sie einen Mangel haben [3].
Aktueller Wissensstand: Künftige Vitamin-C-Messung mittels bildgebender Verfahren?
Japanische Forscher*innen konnten Anfang 2018 an Mäusen die Vitamin-C-Versorgung über ein bildgebendes Verfahren messen. Sie gaben den Proband*innen Vitamin C und ein Kontrastmittel. Anschließend konnten sie beobachten, wo sich im Körper in welcher Konzentration das Vitamin C ansammelt [31].
Vitamin C: Auf einen Blick
Was ist Vitamin C?
Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, das auch Ascorbinsäure genannt wird. Der Körper des Menschen ist nicht in der Lage, Vitamin C selbst zu bilden. Daher müssen Sie es über die Nahrung oder Präparate aufnehmen.
Welche Funktionen hat Vitamin C?
Zu den Hauptaufgaben des Vitamins gehören die Stärkung des Immunsystems, die Wundheilung und die Bildung von Kollagen für eine elastische Haut.
Welche Lebensmittel enthalten Vitamin C?
Vitamin C kommt in hohen Mengen in Obst und Gemüse vor. Am Vitamin-C-reichsten sind Buschpflaumen, Acerola-Beeren, Johannisbeeren und Sanddornbeeren.
Wie viel Vitamin C brauche ich?
Der Tagesbedarf von Vitamin C liegt bei 95 Milligramm für Frauen und 110 Milligramm für Männer. In Deutschland erreichen die meisten Menschen diese Werte. Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf. Außerdem müssen Raucher*innen mehr Vitamin C als Nichtraucher*innen einnehmen.
Wie hochdosiert sollten Vitamin-C-Präparate sein?
Wenn Sie Vitamin C supplementieren, sollte das Präparat 1000 Milligramm Vitamin C enthalten.
Wie wirkt sich Vitamin C auf die Gesundheit aus?
Vitamin-C-Präparate können Studien zufolge nicht effektiv vor Erkältungen schützen. Womöglich hilft aber eine dauerhafte ausreichende Versorgung dabei, die Hautalterung zu verlangsamen und das Risiko eines Schlaganfalls zu senken.
Quellen
[1] O. Arrigoni und M. C. De Tullio, „Ascorbic acid: much more than just an antioxidant“, Biochim. Biophys. Acta, Bd. 1569, Nr. 1–3, S. 1–9, Jan. 2002.
[2] „Vitamin C“, nhs.uk, Okt. 23, 2017. https://www.nhs.uk/conditions/vitamins-and-minerals/vitamin-c/ (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[3] I. Elmadfa, Ernährungslehre, 3. Aufl. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 2015.
[4] „Scientists discover new role for vitamin C in the eye and the brain“, ScienceDaily. https://www.sciencedaily.com/releases/2011/07/110715135353.htm (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[5] „Vitamin C“. https://www.aoa.org/patients-and-public/caring-for-your-vision/diet-and-nutrition/vitamin-c (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[6] Z. Mazloom, M. Ekramzadeh, und N. Hejazi, „Efficacy of supplementary vitamins C and E on anxiety, depression and stress in type 2 diabetic patients: a randomized, single-blind, placebo-controlled trial“, Pak. J. Biol. Sci. PJBS, Bd. 16, Nr. 22, S. 1597–1600, Nov. 2013.
[7] T. Rinne, E. Mutschler, G. Wimmer-Greinecker, A. Moritz, und H. G. Olbrich, „Vitamins C and E protect isolated cardiomyocytes against oxidative damage“, Int. J. Cardiol., Bd. 75, Nr. 2–3, S. 275–281, Sep. 2000.
[8] H. Hemilä und E. Chalker, „Vitamin C for preventing and treating the common cold“, Cochrane Database Syst. Rev., Nr. 1, 2013, doi: 10.1002/14651858.CD000980.pub4.
[9] „Vitamin C“. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-c/ (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[10] „Office of Dietary Supplements - Vitamin C“. https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminC-HealthProfessional/ (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[11] „Heimisches Superfood: Die Johannisbeere“. https://www.bzfe.de/inhalt/heimisches-superfood-32291.html (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[12] „Lebensmittel | DocMedicus Vitalstofflexikon“. http://www.vitalstoff-lexikon.de/index.php?PHPSESSID=lrtvjhuf6c4nphomjf8f0j15n3&maincatid=168&subcatid=433&mode=showarticle&artid=164&arttitle=Lebensmittel& (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[13] „Petersilie schmeckt nach Frühling: Ein Alleskönner in der Küche“. https://www.bzfe.de/inhalt/petersilie-schmeckt-nach-fruehling-29871.html (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[14] „Winterzeit ist Kohlzeit : Neuer aid-Hörfunkbeitrag“. https://www.bzfe.de/inhalt/winterzeit-ist-kohlzeit-29001.html (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[15] „Zitrusfrüchte: Gesund essen: Was steckt drin in Zitrone, Orange & Co?“ https://www.bzfe.de/inhalt/zitrusfruechte-gesund-essen-28226.html (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[16] R. Hegnauer, Chemotaxonomie der Pflanzen: Eine Übersicht über die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe. Birkhäuser Basel, 1992.
[17] T. Mezadri, M. S. Fernández-Pachón, D. Villaño, M. C. García-Parrilla, und A. M. Troncoso, „[The acerola fruit: composition, productive characteristics and economic importance]“, Arch. Latinoam. Nutr., Bd. 56, Nr. 2, S. 101–109, Juni 2006.
[18] „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin C“. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/vitamin-c/ (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[19] „NVSII: Max Rubner-Institut“. https://www.mri.bund.de/de/institute/ernaehrungsverhalten/forschungsprojekte/nvsii/ (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[20] L. Cahill, P. N. Corey, und A. El-Sohemy, „Vitamin C Deficiency in a Population of Young Canadian Adults“, Am. J. Epidemiol., Bd. 170, Nr. 4, S. 464–471, Aug. 2009, doi: 10.1093/aje/kwp156.
[21] M. Pfisterer und I. Mayer, „Histaminintoleranz - aktueller Stand der Technik von Diagnose und Therapie“, Erfahrungsheilkunde, Bd. 57, Nr. 02, S. 110–114, Feb. 2008, doi: 10.1055/s-2008-1044021.
[22] „Vitamin C Deficiency . Ascorbic acid deficiency.“ https://patient.info/doctor/vitamin-c-deficiency-pro (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[23] H. H. Publishing, „By the way, doctor: What’s the right amount of vitamin C for me?“, Harvard Health. https://www.health.harvard.edu/newsletter_article/whats-the-right-amount-of-vitamin-c-for-me (zugegriffen Sep. 10, 2018).
[24] S. M. Wunderlich, C. Feldman, S. Kane, und T. Hazhin, „Nutritional quality of organic, conventional, and seasonally grown broccoli using vitamin C as a marker“, Int. J. Food Sci. Nutr., Bd. 59, Nr. 1, S. 34–45, Feb. 2008, doi: 10.1080/09637480701453637.
[25] Deutsche Gesellschaft für Ernährung, „Vitamin C- und Zink-Tabletten verhindern oder heilen Erkältung nicht“. https://www.dge.de/presse/pm/vitamin-c-und-zink-tabletten-verhindern-oder-heilen-erkaeltung-nicht/ (zugegriffen Juni 18, 2018).
[26] R. A. Jacob und G. Sotoudeh, „Vitamin C function and status in chronic disease“, Nutr. Clin. Care Off. Publ. Tufts Univ., Bd. 5, Nr. 2, S. 66–74, Apr. 2002.
[27] A. C. Carr und M. C. M. Vissers, „Synthetic or Food-Derived Vitamin C—Are They Equally Bioavailable?“, Nutrients, Bd. 5, Nr. 11, S. 4284–4304, Okt. 2013, doi: 10.3390/nu5114284.
[28] H. Sticher, Pharmakognosie – Phytopharmazie, 9. Aufl. Heidelberg: Springer Medizin Verlag, 2010.
[29] „Vitamin C“, Mayo Clinic. http://www.mayoclinic.org/drugs-supplements-vitamin-c/art-20363932 (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[30] „How much vitamin C is too much?“, Mayo Clinic. http://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/nutrition-and-healthy-eating/expert-answers/vitamin-c/faq-20058030 (zugegriffen Aug. 30, 2018).
[31] J. Metz, U. Hundertmark, und I. Pevny, „Vitamin C allergy of the delayed type“, Contact Dermatitis, Bd. 6, Nr. 3, S. 172–174, Apr. 1980.
[32] J. M. Pullar, A. C. Carr, und M. C. M. Vissers, „The Roles of Vitamin C in Skin Health“, Nutrients, Bd. 9, Nr. 8, Aug. 2017, doi: 10.3390/nu9080866.
[33] P. S. Telang, „Vitamin C in dermatology“, Indian Dermatol. Online J., Bd. 4, Nr. 2, S. 143–146, 2013, doi: 10.4103/2229-5178.110593.
[34] F. Al-Niaimi und N. Y. Z. Chiang, „Topical Vitamin C and the Skin: Mechanisms of Action and Clinical Applications“, J. Clin. Aesthetic Dermatol., Bd. 10, Nr. 7, S. 14–17, Juli 2017.
[35] M. C. Cosgrove, O. H. Franco, S. P. Granger, P. G. Murray, und A. E. Mayes, „Dietary nutrient intakes and skin-aging appearance among middle-aged American women“, Am. J. Clin. Nutr., Bd. 86, Nr. 4, S. 1225–1231, Okt. 2007, doi: 10.1093/ajcn/86.4.1225.
[36] E. Proksch, D. Segger, J. Degwert, M. Schunck, V. Zague, und S. Oesser, „Oral supplementation of specific collagen peptides has beneficial effects on human skin physiology: a double-blind, placebo-controlled study“, Skin Pharmacol. Physiol., Bd. 27, Nr. 1, S. 47–55, 2014, doi: 10.1159/000351376.
[37] B. Lee, S.-W. Oh, und S.-K. Myung, „Efficacy of Vitamin C Supplements in Prevention of Cancer: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials“, Korean J. Fam. Med., Bd. 36, Nr. 6, S. 278–285, Nov. 2015, doi: 10.4082/kjfm.2015.36.6.278.
[38] „Vitamin C effective in targeting cancer stem cells“, ScienceDaily. https://www.sciencedaily.com/releases/2017/03/170308083940.htm (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[39] „Vitamin C jabs and cancer“, nhs.uk, Aug. 05, 2008. https://www.nhs.uk/news/cancer/vitamin-c-jabs-and-cancer/ (zugegriffen Aug. 29, 2018).
[40] C. R. Gale, C. N. Martyn, P. D. Winter, und C. Cooper, „Vitamin C and risk of death from stroke and coronary heart disease in cohort of elderly people.“, BMJ, Bd. 310, Nr. 6994, S. 1563–1566, Juni 1995.
[41] M. P. McRae, „Vitamin C supplementation lowers serum low-density lipoprotein cholesterol and triglycerides: a meta-analysis of 13 randomized controlled trials“, J. Chiropr. Med., Bd. 7, Nr. 2, S. 48–58, Juni 2008, doi: 10.1016/j.jcme.2008.01.002.
[42] „Vitamin C in the body can be tracked by fluorescence“, ScienceDaily. https://www.sciencedaily.com/releases/2018/01/180124100517.htm (zugegriffen Aug. 29, 2018).