Kein Mineralstoff hat so einen starken Einfluss auf das Immunsystem, die Haut und die Haare wie Zink. Bis zu 50 Prozent der Weltbevölkerung nehmen aber nicht genügend davon auf. Erfahren Sie, wie Sie einen Mangel erkennen und was Sie dagegen tun können.
Was haben Fortpflanzung, Wundheilung, Muskelaufbau und Haarwachstum gemeinsam? Sie alle brauchen den Mineralstoff Zink, um reibungslos abzulaufen! Ohne Zink wäre das stundenlange Training im Fitnessstudio für die Katz, die Spermienproduktion würde auf Sparflamme laufen und Ihnen würden keine Haare wachsen. Doch zum Glück steckt Zink in jeder Zelle des Körpers – wenn auch bei manchen Menschen nicht in ausreichender Menge.
Lesen Sie in diesem Artikel, warum Menschen zu wenig Zink bekommen, wie Sie einen Mangel erkennen und wie Sie mit Ernährung und Nahrungsergänzungsmitteln gegensteuern können.
Zink im Überblick
- Zink ist ein essentielles Mineral, das überall in Ihrem Körper, besonders in der Muskulatur, vorkommt. Der Mineralstoff ist wichtig für die Zellteilung, Wundheilung, das Haarwachstum, Blutzuckerregulierung und die Immunabwehr.
- Besonders reich an Zink sind Austern. Das Zink aus tierischen Lebensmitteln wie Käse, Ei und Innereien kann der menschliche Körper besser verwerten als das aus pflanzlichen Lebensmitteln.
- Sportler, schwangere und stillende Frauen, Vegetarier und Veganer sowie Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben ein hohes Risiko, einen zu niedrigen Zinkspiegel aufzuweisen. Entweder verlieren sie hohe Mengen an Zink oder ihr Darm kann es nicht ausreichend aufnehmen.
- Haarausfall, Hautprobleme, Durchfall und eine verlangsamte Wundheilung sind Symptome eines Zinkmangels.
- Sie sollten Präparate nur einnehmen, wenn Sie einen Zinkmangel haben und auf die richtige Dosierung achten. Ansonsten besteht die Gefahr einer Zinkvergiftung.
Was ist Zink?
Zink ist unentbehrlich für Ihre Gesundheit – es übernimmt Aufgaben in jeder Körperzelle. Da Ihr Körper das essentielle Spurenelement nicht selbst bilden kann, müssen Sie es täglich über Lebensmittel aufnehmen. Insgesamt befinden sich im Körper zwei bis drei Gramm Zink. Davon enthält die Muskulatur mit 1,5 Milligramm den größten Anteil [1].
Gut zu wissen: Im Durchschnitt verliert ein Mensch täglich drei bis vier Milligramm Zink über Stuhl und Urin. Auf diese Weise verhindern Darm und Nieren einen Zink-Überschuss [1, 2].
Welche Wirkung hat Zink im Körper?
Als sogenanntes Coenzym (Hilfsmolekül) geht Zinkt zahlreichen Aufgaben im Körper nach. Zink lässt die Haare wachsen und Wunden heilen. Nach dem Essen hilft es der Bauchspeicheldrüse dabei, Insulin zu bilden, wodurch der Blutzucker sinkt. Außerdem regt Zink die Bildung von Testosteron an und aktiviert bestimmte Proteine für den Muskelaufbau. Sind Körperzellen beschädigt, unterstützt Zink die Zellteilung für neue Zellen. Zink baut unser Immunsystem mit auf und ist daher vor allem in den ersten Lebensjahren wichtig [2, 3].
Gemeinsam mit dem Mineralstoff Selen bindet Zink Schwermetalle wie Blei, die sich in Ihrem Körper anlagern. Aus Mineralstoff und Schwermetall entsteht ein unlöslicher Komplex, in dem die Schwermetalle ihre giftige Wirkung verlieren. So bewahren Mineralstoffe Ihren Körper, besonders die Nervenzellen, vor Schäden durch die Schwermetalle [3].
Wussten Sie schon? Gäbe es kein Zink in Ihrem Körper, könnten Sie das Enzym Alkoholdehydrogenase nicht bilden. Dieses Enzym sorgt für den Abbau von Alkohol. Ohne Alkoholdehydrogenase würde jedes Glas Wein zu einer Alkoholvergiftung führen [4].
Zink und Sinneswahrnehmungen
Ein Zinkmangel kann den Geruchssinn schwächen. Daher vermuten einige Forscher, dass Zink eine Rolle beim Riechen spielt [5]. Unser Sehvermögen ist ebenfalls stark auf Zink angewiesen: Das Spurenelement unterstützt den Transport von Vitamin A von der Leber zur Netzhaut des Auges. Ohne Vitamin A könnten unsere Augen kein Licht wahrnehmen, sprich: Wir könnten nicht sehen [6, 7].
Wie hoch ist der Tagesbedarf von Zink?
Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Männer täglich zehn Milligramm Zink aufnehmen, Frauen hingegen nur sieben Milligramm. In der Schwangerschaft steigt der Tagesbedarf auf zehn Milligramm, da die Frau einerseits das ungeborene Kind mit Zink versorgt und sie hohe Mengen durch den starken Harndrang verliert. Stillende Mütter haben einen erhöhten Bedarf von elf Milligramm, da sie über die Muttermilch Zink an ihr Kind abgeben [8].
Die amerikanische Gesundheitsbehörde National Institutes of Health empfiehlt eine ähnliche, nur minimal höhere Zinkaufnahme – von acht Milligramm täglich für erwachsene Frauen und elf Milligramm für Männer und Schwangere [9].
Unser Rezept-Tipp: Sie sind auf der Suche nach Gerichten, die Sie mit reichlich mit Zink versorgen? Hier finden Sie unser Rezept für einen erfrischenden Pfifferling-Salat mit Ziegenkäse.
Welche Lebensmittel enthalten Zink?
Sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel dienen als Zinklieferanten. Jedoch enthalten tierische Produkte im Schnitt deutlich mehr Zink. Gleichzeitig kann Ihr Körper das Zink aus tierischen Nahrungsmitteln besser aufnehmen als das aus pflanzlichen Nahrungsmitteln [10].
Menge an Zink in Milligramm auf 100 Gramm |
Lebensmittel |
10-25 Milligramm |
Austern; Weizenkeime, Weizenkleie |
5-10 Milligramm |
Edamer, Emmentaler, Hühnerei; Schweineleber, Rindfleisch; Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Sojamehl, Kakaopulver |
2,5-5 Milligramm |
Tilsiter, Gouda, Parmesan; |
Modifiziert nach: „Lebensmitteltabelle für die Praxis; Der kleine Souci-Fachmann-Kraut“
Tierisches versus pflanzliches Zink
Ihr Dünndarm kann Zink nicht zu 100 Prozent aus Lebensmitteln aufnehmen. Die Art der Zinkquelle entscheidet darüber, wie viel des Mineralstoffs wirklich im Körper ankommt [11].
- Der Darm absorbiert Zink aus tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Käse 40 Prozent,
- Zink aus pflanzlichen Quellen wie Gemüse kann der Körper zu 20 Prozent aufnehmen.
Noch mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel über Zink in Lebensmitteln.
Ursachen eines Zinkmangels
Ein Zinkmangel kann mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen und Risiken einhergehen. Besonders Kinder müssen ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt werden: Ein Mangel führt zu Durchfällen und Lungenentzündungen – weltweit die häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren [12–15].
Der Klimawandel könnte sich negativ auf unsere Zinkversorgung auswirken: Aufgrund der hohen Kohlenstoffdioxid-Emissionen soll der Zink-Gehalt der Nahrung stark gesunken sein. Pflanzliche und tierische Lebensmittel, die wir aus Südostasien oder Südafrika importieren, enthalten ebenfalls geringere Mengen Zink, da die Böden dort zinkarm sind.
Was sind die Ursachen eines Zinkmangels?
Wer häufig schwitzt, sei es beim Sport oder bei gutem Wetter, verliert viel Zink über den Schweiß – diese Verluste sollten Sie mit einer ausgewogenen Ernährung ausgleichen. Auch eine vegetarische oder vegane Ernährung können zu einem Mangel führen, da der Dünndarm Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter aufnimmt. Wenn Sie an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) leiden, ist die Nährstoffaufnahme im Darm gestört. Dauerstress kann auch einen Zinkmangel bedingen [9, 16].
Wussten Sie schon, dass Menschen mit Diabetes mellitus ein hohes Risiko haben, einen Zinkmangel zu entwickeln? Hohe Blutzuckerwerte führen zu einem häufigen Wasserlassen: So scheiden schlecht eingestellte Diabetiker viel mehr Zink über den Urin aus [9, 11].
Anti-Nährstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln
Zwar enthalten Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte ebenfalls Zink, allerdings enthalten sie auch sogenannte Antinährstoffe. Sie hindern den Darm dabei, Zink optimal aufzunehmen. Zu dieser Stoffgruppe gehören [17]:
- Phytat in Vollkorngetreide (Ausnahme: Sauerteigbrot)
- Phosphat in Cola, Fleisch, Fisch
- Histidin in Milchprodukten
- Oxalat in Spinat, Rhabarber, Rote Bete
- Tannine in Wein, schwarzen und grünen Tee
Phytat bildet mit Zink unlösliche Komplexe, sodass Zink im Körper nicht wirken kann. Um den Gehalt an Phytat zu reduzieren, können Sie das Getreide mehrere Stunden vor der Zubereitung einweichen [4].
Gut zu wissen: Der Zinkbedarf von Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, ist um 50 Prozent erhöht. Pflanzliche Lebensmittel enthalten die Anti-Nährstoffe, weswegen es schlechter aufgenommen wird [9].
Symptome eines Zinkmangels
Zink wirkt überall im Körper, daher tauchen bei einem Mangel Beschwerden in allen möglichen Bereichen auf. Das macht es oft schwer, die Symptome richtig einzuordnen, da sie auch bei vielen anderen gesundheitlichen Problemen auftreten können.
Typische Symptome: Fehlt dem Körper Zink, können die Haare ausfallen und die Nägel brüchig werden.
Weitere Symptome sind [4]:
- verlangsamte Wundheilung
- Müdigkeit, depressive Verstimmungen
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Durchfall
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Muskelkrämpfe
- geschwächter Geruchs- und Geschmackssinn
- Erektionsstörungen
Was tun bei Zinkmangel?
Die optimale Versorgung mit Zink ist eine Frage der richtigen Ernährung. Sie können das gezielt steuern, wenn Sie wissen, welche Lebensmittel Zink enthalten und aus welchen Quellen Ihr Körper es besonders gut aufnehmen kann. Komplizierter wird es, wenn es um die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln geht. Hier gibt es große Unterschiede in der Qualität und somit darin, wie gut der Körper die Präparate aufnimmt.
Vor allem sollten Sie zunächst einmal feststellen, wie es um Ihre Zinkversorgung bestellt ist. Hier können Ihnen Ärzt*innen helfen oder auch ein Mineralstofftest, mit dem Sie Mineralstoffe wie Zink im Blut analysieren lassen.
Ganz wichtig: Greifen Sie erst zu Präparaten, wenn bei Ihnen nachweislich ein Zinkmangel besteht. Andernfalls besteht die Gefahr eines Zink-Überschusses [4]!
Nährstoffe für eine bessere Zinkaufnahme
Tierisches Protein unterstützt die Aufnahme von Zink. Gemeinsam bilden sie einen Komplex, den der Körper sehr gut verwerten kann.
Weitere Nährstoffe, die die Zinkaufnahme fördern, sind [17]:
- Histidin in Mandeln, Erdnüssen, Rind-, Schweinefleisch
- Methionin in Speisequark, Mandeln, Kabeljau, Makrele, Thunfisch
- Cystein in Mandeln, Erdnüssen, Rind-, Schweinefleisch
- Zitronensäure in Äpfeln, Birnen, Beeren, Zitrusfrüchten
Zinkpräparate
Sollte bei Ihnen ein nachgewiesener Zinkmangel bestehen, können Ihnen Zinkpräparate helfen. Zinkpräparate finden Sie in jeder denkbaren Form: Brausetabletten, Pulver, Kapseln, Lutschtabletten, Tropfen oder als Salben. Was ein gutes Zinkpräparat ausmacht, ist nicht die Form des Präparates, sondern die enthaltene Zinkverbindung. Zink gibt es immer nur in Verbindung mit anderen Stoffen, welche die Zinkaufnahme verbessern sollen [7].
Wichtig: Neben den üblichen Präparaten können Sie auch Nasensprays mit Zink kaufen. Jedoch ist von ihnen abzuraten. Diese Zinksprays für die Nase können zu einer Verschlechterung oder im schlimmsten Fall zum Verlust des Geruchssinns führen [7].
Welche Zinkverbindung ist die beste?
Mehrere Studien legen nahe, dass folgende Zinkverbindungen eine optimale Bioverfügbarkeit aufweisen [18–25]:
- Zinkhistidin – einzige Verbindung, bei der keine Nebenwirkungen bekannt sind
- Zinkpicolinat
- Zinkbisglycinat
- Zinkgluconat
- Zinksulfat – zeigt nur Wirkung, wenn es auf nüchternen Magen genommen wird
Die Bioverfügbarkeit beschreibt, wie gut Ihr Körper einen Nährstoff aufnimmt und wie gut dieser daraufhin im Körper wirken kann [4].
Wechselwirkungen
Mineralstoffe konkurrieren untereinander und können sich gegenseitig daran hindern, über den Dünndarm in den Blutkreislauf zu gelangen. Zink-Präparate können so die Wirkung von Antibiotika, Rheuma-Medikamenten wie Penicillaminen und harntreibenden Mitteln wie Thiaziddiuretika beeinträchtigen. Daher empfiehlt es sich, Zink-Präparate einige Stunden vor oder nach Einnahme dieser Medikamente zu verwenden [7].
Zink und Biotin
Zinkpräparaten wird häufig Biotin zugefügt. Dieses Vitamin ist ebenfalls am Haarwachstum beteiligt, ein Biotin-Mangel kann zu Haarausfall führen. Zink erhöht außerdem die Aktivität von Biotin, was eine gemeinsame Einnahme sinnvoll macht. Über die Ernährung nehmen Sie Biotin in Form von Vollkornprodukten, Champignons und Fleisch auf [3].
Der Körper kann nicht beliebig viele Mineralstoffe auf einmal aufnehmen, da sie sich gegenseitig in ihrer Aufnahme behindern. Deswegen sollten Sie folgende Präparate nicht zeitgleich einnehmen: Eisen, Calcium und Kupfer. Forscher stellten fest, dass Eisen über längere Zeit nicht aufgenommen wird, wenn gleichzeitig große Mengen Zink eingenommen werden [11].
Zink und Hauterkrankungen
Zink findet heutzutage immer mehr auch in der Dermatologie (Hautheilkunde) Verwendung. Dermatologische Studien konnten zeigen, dass Zink bei der Behandlung von Hauterkrankungen hilft, zum Beispiel von Warzen, Akne, Rosazea und Basalzellkarzinomen. Das Zink kommt dabei äußerlich (topisch) zum Einsatz, also in Form von Salben und Cremes, oder auch oral, also zum Beispiel als Tabletten [13].
Auch die Kosmetikindustrie nutzt Zink: Sonnencremes und Antischuppenshampoos enthalten Zink als zusätzlichen Lichtschutz, und um die Schuppenbildung zu unterdrücken. Außerdem reduziert das Mineral die Ölproduktion in der Haut. Eine ölige Haut bildet den idealen Nährboden für Bakterien, was zu Infektionen führen kann – besonders, wenn das Immunsystem durch einen Zinkmangel geschwächt ist [26].
Gut zu wissen: Zinksalben mit Zinkoxid können bei einem Sonnenbrand helfen. Das Zinkoxid hilft der geschädigten Haut, sich wieder zu regenerieren [7]!
Zinküberschuss
Nicht nur ein Zinkmangel stellt ein Risiko für die Gesundheit darstellt. Auch zu viel Zink schadet Ihnen. Als sichere Obergrenze gelten 25 Milligramm Zink pro Tag. Überschreiten Sie diese Grenze mehrere Tage infolge, können bereits erste Beschwerden auftreten. In der Regel passiert das wegen zu vieler Nahrungsergänzungsmittel – über die Ernährung ist es unwahrscheinlich, zu viel Zink aufzunehmen [4].
Wenn eine Menge zwischen 225 und 450 Milligramm auf einmal eingenommen wird, kann es zu starkem Erbrechen führen. Die möglichen Folgen eines Zinküberschusses sind Magen-Darm-Beschwerden, Nierenfunktionsstörungen, Durchfall, Haarausfall und eine Eisenmangelanämie. Zu viel Zink behindert die Eisenaufnahme, woraufhin die Blutbildung nicht mehr vernünftig stattfindet: Es kommt zu einer Blutarmut (Anämie).
Durch einen Zinküberschuss verliert auch das Spurenelement Kupfer an Wirkung. Infolge dieses Kupfermangels treten Taubheit und Schwächegefühl in den Gliedmaßen auf. Ebenso verhält es sich mit Calcium und Magnesium, mit denen Zink im Körper konkurriert: Calcium- und Magnesiummangel können zu Knochenschwund, einer fehlerhaften Reizweiterleitung und enormer Leistungsschwäche führen [1, 3, 8, 27].
Ein Zinküberschuss kann zu einer Reduktion des HDL-Cholesterins führen. Es gilt als das gesunde Cholesterin. Das HDL-Cholesterin repariert Schäden an unseren Zellmembranen und entfernt das schädliche LDL-Cholesterin, welches Arterienverkalkungen verursacht [9].
Eine Zinkvergiftung kann bei Menschen auftreten, die täglich Zahnkleber verwenden. Dieser enthält in der Regel Zink. Man sollte nicht mehr als 1,5 Gramm der Creme am Tag verwenden [9]!
Zinkpräparate und Erkältungen
Zahlreiche Unternehmen werben mit Zink als Wundermittel in der Erkältungszeit. Laut den Werbeversprechen reduziert es lästige Beschwerden wie die triefende Nase, den kratzenden Hals und das ständige Niesen. Eins ist klar: Das Immunsystem kann ohne Zink nicht funktionieren. Daher kommt die Annahme, dass das Mineral die Erkältung fortjagen kann.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist die Studienlage bezüglich Zink und seiner Wirkung bei Erkältung allerdings längst nicht so eindeutig. Die DGE rät, bei einer Erkältung nur auf Zinkpräparate zurückzugreifen, wenn Sie nachweislich an einem Zinkmangel leiden. Eine Studie der Cochrane Collaboration aus dem Jahr 2012 konnte wiederum bei den Studienteilnehmern beobachten, dass tägliche 75 Milligramm Zink die Erkältungszeit um einen Tag verkürzten. Das geschah allerdings nur, wenn die Studienteilnehmer das Präparat innerhalb von 24 Stunden nach Ausbruch der ersten Erkältungssymptome einnahmen [7, 28].
Mehr zum Thema lesen Sie in unseren Artikel über Zink und Immunsystem sowie über Grippe und Erkältung.
Quellen
[1] U. Pabel, „Toxikologie Blei, Kupfer, Zink; Symposium ‚Alles Wild?‘“ März 18, 2013.
[2] Dr. J. P. Schuchardt, „Die Bedeutung von Eisen, Zink und Selen in der Ernährung des Menschen“, Ernährungs Umschau 57, 2010.
[3] Die ganze Welt der Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Renningen: garant Verlag GmbH, 2016.
[4] I. Elmadfa, Ernährungslehre, 3. Aufl. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 2015.
[5] L. J. Blakemore und P. Q. Trombley, „Zinc as a Neuromodulator in the Central Nervous System with a Focus on the Olfactory Bulb“, Front. Cell. Neurosci., Bd. 11, 2017, doi: 10.3389/fncel.2017.00297.
[6] American Optometric Association, „Zinc“. https://www.aoa.org/patients-and-public/caring-for-your-vision/diet-and-nutrition/zinc (zugegriffen Juni 19, 2018).
[7] Elmadfa, I. und Leitzmann, C., Ernährung des Menschen, 6. Aufl. Stuttgart: Eugen Ulmer KG, 2019.
[8] Deutsche Gesellschaft für Ernährung, „Zink“. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/zink/ (zugegriffen Juni 18, 2018).
[9] „Office of Dietary Supplements - Zinc“. https://ods.od.nih.gov/factsheets/Zinc-Consumer/ (zugegriffen Juni 18, 2018).
[10] Lebensmitteltabelle für die Praxis; Der kleine Souci-Fachmann-Kraut, 5. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
[11] Fromme, S., „Zink: Das Multitalent“, UGB-Gesundheitsberatung. https://www.ugb.de/ernaehrungsplan-praevention/zink-multitalent/ (zugegriffen Juni 19, 2018).
[12] „ZINC. International Zinc Association | Zinc in HealthZinc in Health - ZINC. International Zinc Association“. https://www.zinc.org/health/ (zugegriffen Juni 19, 2018).
[13] M. Gupta, V. K. Mahajan, K. S. Mehta, und P. S. Chauhan, „Zinc Therapy in Dermatology: A Review“, Dermatol Res Pract, Bd. 2014, 2014, doi: 10.1155/2014/709152.
[14] Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), „CO2-Anstieg und Mangelernährung“. https://www.bzfe.de/inhalt/pressemeldung-7136.html (zugegriffen Juni 18, 2018).
[15] Centers for Disease Control and Prevention, „Global Diarrhea Burden | Global Water, Sanitation and Hygiene | Healthy Water | CDC“, Nov. 09, 2018. https://www.cdc.gov/healthywater/global/diarrhea-burden.html (zugegriffen Apr. 16, 2019).
[16] M. Kilic, A. K. Baltaci, M. Gunay, H. Gökbel, N. Okudan, und I. Cicioglu, „The effect of exhaustion exercise on thyroid hormones and testosterone levels of elite athletes receiving oral zinc“, Neuro Endocrinol. Lett., Bd. 27, Nr. 1–2, S. 247–252, Apr. 2006.
[17] Gerald Rimbach, Jennifer Nagursky, Helmut F. Erbersdobler, Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer-Verlag.
[18] P. Gandia u. a., „A bioavailability study comparing two oral formulations containing zinc (Zn bis-glycinate vs. Zn gluconate) after a single administration to twelve healthy female volunteers“, Int J Vitam Nutr Res, Bd. 77, Nr. 4, S. 243–248, Juli 2007, doi: 10.1024/0300-9831.77.4.243.
[19] S. A. Barrie, J. V. Wright, J. E. Pizzorno, E. Kutter, und P. C. Barron, „Comparative absorption of zinc picolinate, zinc citrate and zinc gluconate in humans“, Agents Actions, Bd. 21, Nr. 1–2, S. 223–228, Juni 1987.
[20] J. J. Keyzer, E. Oosting, B. G. Wolthers, und F. A. Muskiet, „Zinc absorption after oral administration of zinc sulfate“, Pharm Weekbl Sci, Bd. 5, Nr. 5, S. 252–253, Okt. 1983.
[21] A. Blucker und J. A. Blucker, „The effect of total parenteral nutrition ( TPN ) on zinc ( Zn ) retention in the tissue of rats“, 2017.
[22] B. Lönnerdal, „Dietary factors influencing zinc absorption“, J. Nutr., Bd. 130, Nr. 5S Suppl, S. 1378S–83S, 2000, doi: 10.1093/jn/130.5.1378S.
[23] „Bioavailability of zinc from zinc-histidine complexes. I. Comparison with zinc sulfate in healthy men. - PubMed - NCBI“. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3591728 (zugegriffen Apr. 10, 2019).
[24] „Zinc Deficiency, Malnutrition and the Gastrointestinal Tract | The Journal of Nutrition | Oxford Academic“. https://academic.oup.com/jn/article/130/5/1388S/4686387 (zugegriffen Apr. 10, 2019).
[25] C. T. Walsh, H. H. Sandstead, A. S. Prasad, P. M. Newberne, und P. J. Fraker, „Zinc: health effects and research priorities for the 1990s.“, Environ Health Perspect, Bd. 102, Nr. Suppl 2, S. 5–46, Juni 1994.
[26] S. Brandt, „The clinical effects of zinc as a topical or oral agent on the clinical response and pathophysiologic mechanisms of acne: a systematic review of the literature“, J Drugs Dermatol, Bd. 12, Nr. 5, S. 542–545, Mai 2013.
[27] D. A. Schek, „Nahrungsergänzungsmittel im Sport“, S. 8.
[28] Deutsche Gesellschaft für Ernährung, „Vitamin C- und Zink-Tabletten verhindern oder heilen Erkältung nicht“. https://www.dge.de/presse/pm/vitamin-c-und-zink-tabletten-verhindern-oder-heilen-erkaeltung-nicht/ (zugegriffen Juni 18, 2018).